Mit ‘skizzieren’ getaggte Artikel
Als ich für mein erstes Bilderbuch recherchiert habe (lange ist’s her, über ein Vierteljahrhundert, meine Güte), verschlug es mich unter anderem ins Kutschen- und Schlittenmuseum. Der damalige Museumswächter war ein älterer Herr, der mir beim Skizzieren zusah. Wir kamen ins Gespräch und er erzählte mir, dass er sehr an Kunst und Kultur interessiert sei. Er lud mich zu sich nach Hause ein (das Eckhaus im Bild) und ich war von der Einrichtung völlig überwältigt. Die Wohnung war vollgestopft mit Krimskrams und Schnickschnack, sogar die Decken waren gepflastert mit Bildern und Kinkerlitzchen. Es war die Schatzkammer eines kleinen Buben, ein zauberhaftes Märchenreich. Der alte Museumswächter stellte mir unentwegt Fragen und erzählte viele Geschichten, war neugierig und wissenshungrig; ein wunderbar quirliger Kauz. Er ist mittlerweile sicher verstorben und seine Wohnung mit seinen „Kostbarkeiten“ aller Wahrscheinlichkeit aufgelöst, aber die Erinnerung an ihn bleibt lebendig und inspiriert mich immer aufs Neue, innerlich ein Kind zu bleiben.
Für alle, die hoch hinaus wollen: der Gempenturm.
Für alle Spontanen: Morgen gebe ich einen kleinen Workshop in Sachen Urban Sketchers. Wo? Hier. Freue mich auf jedes bekannte und unbekannte Gesicht.
Ein spontaner Ruf von Claudio lockte mich zur Signierstunde des wunderbaren Andy Fischli (den ich im Ausgezeichnet! portraitiert habe). Danach zog es uns in die Campari Bar zur launigen Geschwätzigkeit. Obwohl ich heute aber sowas von keine Lust zum Zeichnen hatte, zwang ich mich dabei trotzdem zu einer kurzen Kritzelei. Und so belanglos diese skizzierte Winzigkeit auch sein mag, sie hat mir wieder mal klar gemacht, dass jeder Tag, den wir erleben dürfen, nur ein einziges Mal existiert und dann für immer verschwindet.
Und diesen hab ich damit ein klein wenig festgehalten.