Mit ‘Making of’ getaggte Artikel
Echt fies!
Immer wenn man mehr als genug zu tun hat, lockt die Lust auf anderes. Darum hab ich entschieden, in den Pausen zwischen meinen Aufträgen an einer neuen Aquarell-Landschaft zu arbeiten. Immer schön portionsweise, jeden Tag ein bisschen; zur Ablenkung und Entspannung. Mal sehen, wie das kommt.
Jahrelang hab ich mit Pinsel, dann mit Stiften getuscht. Mir wurde in jungen Jahren eindringlich erklärt, Illustrationen müssen für den Druck unbedingt getuscht werden. Mit helvetischer Tugendhaftigkeit folgte ich diesem Rat. Irgendwann beherrschte ich diese hohe Kunst ganz passabel, konnte mich aber nie richtig damit anfreunden. Mittlerweile tusche ich am Computer, und da macht es mir sogar Spaß. Aber immer häufiger lasse ich das Tuschen weg und verwende für die Reinzeichnung nur noch den Bleistift. Dabei fällt mir das Zeichnen viel leichter, als sei ich von einer hemmenden Pflicht befreit.
Dies ist eine Seite eines Projekts, an dem ich immer wieder mal sitze, sobald ich etwas Zeit habe (was nicht oft der Fall ist).
Stecke mit dem unten stehenden Projekt grad mitten auf großer Fahrt. Drum ein kleiner Einblick, wie’s da unterwegs zu und her geht.
Ist denn schon 2012? Scheint so. Hab’s verschlafen – wie jedes Mal.
Da ich schweißgebadet der KNAX-Deadline entgegen kritzle, ist meine Aufmerksamkeit zurzeit ohnehin enorm eingeschränkt. Da gehen so welterschütternde Dinge nun einmal unbemerkt an mir vorüber – was ja auch kein Weltuntergang ist. Die meisten Dinge, die uns beschäftigen sollen, sind ja sowieso bloß banale Beilagen, um das profane Menü des Alltag etwas aufzupeppen.
Ich möchte dem natürlich nicht nachstehen und präsentiere deshalb unten stehend noch die fertigen Skizzen der zweiten Geschichte.
Bevor wir alle so richtig ins Rutschen kommen, zeige ich noch rasch, wie ich meine definitiven Skizzen mache. Ich verwende dafür wie schon bei den Vorskizzen dasselbe Papier (Markerpapier von Schoellershammer, A4, 75 g/m2) und einen hellblauen Druckbleistift von Pentel (0,5), was nach dem Inken das Radieren überflüssig macht. Das Papier ist zwar enorm dünn, dafür aber unheimlich weich, glatt und Belastungsfähig. Und ich kann die darunter gelegte Skizzenvorlage ohne Lichtpult sehr gut erkennen, was schonend für die Augen ist.
Ich kann mich dank der Vorlage unbekümmert den Details widmen, ohne mir zu sehr den Kopf über Größenverhältnisse zu zerbrechen. Außerdem kann ich mich besser auf die im Hintergrund laufenden Hörbücher und Comedys konzentrieren; das Zeichnen soll ja auch Spaß machen.
Habe ich alle Skizzen beisammen, werden sie eingelesen, in die vorgefertigten Panels eingefügt und mit Sprechblasen ergänzt. Diese sind vorgegeben, sind also nicht von Hand gezeichnet (außer den Zipfeln). Dann geht das Ganze zur Prüfung an die Redaktion. Bis ich etwaige Korrekturwünsche erhalte, mache ich mich aber bereits ans Inken.
Oder so.
Bei mir herrscht grade nicht nur Arbeitssturm, sondern auch draußen vor meinem Atelier peitscht der Wind. Irgendwie wirkt meine Arbeitsstätte bei solcher Witterung nicht sehr einladend, fast schon wie eine Schlächter-Hütte aus einem Teenie-Slasher-Film.
Um diesem Eindruck entgegenzuwirken, muss es also drinnen umso gemütlicher werden. Darum Licht und Ofen an, eine gute Comedy oder den Deutschlandfunk angeworfen (ich höre sehr selten Musik beim Zeichnen) und ran an die Arbeit.
Heute stehen die konkreten Vorskizzen für meine eigentlichen Vorzeichnungen der beiden KNAX-Geschichten an. Der ausgedruckte Kritzelcomic von Teil 2 liefert mir dafür die Positionen der Figuren, Sprechblasen und Hintergründe. Somit kann ich mich bei den Vorskizzen auf Einzelheiten konzentrieren, wie Mienenspiele, Dekor und Requisiten.
Warum die Vorskizzen ebenfalls so klein sind (A5), ist einfach zu erklären: Um nicht der Versuchung zu erliegen, mich zu sehr in Details zu verlieren. Die gehören natürlich erst in die richtigen Skizzen.
Sind die Vorskizzen fertig, lese ich diese wiederum in meinen Rechner ein, vergrößere sie auf A3 und drucke sie dann aus (Ich besitze keinen A3-Drucker, also kommt je eine halbe Seite auf ein A4-Blatt). Diese Vorlagen lege ich wieder unter mein Zeichenpapier und lege mit den eigentlichen Skizzen los.
Und wie ihr euch denken könnt, zeige ich diese erst im nächsten Beitrag.
Hier die fertigen Vorskizzen.
So, einmal kräftig durchstrecken (wir Schreiberlinge und Zeichner bewegen uns ja nicht so viel) und weiter geht’s.
Die im voran gegangenen Beitrag gezeigten Grobskizzen benötige ich als Vorlage für die Vorskizzen. Ich lese also die Kritzeleien ein und füge sie am Rechner wie ein Puzzle zusammen. Dazu verwende ich einen vorgefertigten KNAX-Comicseiten-Raster, in dem sämtliche Rinnsteine (das sind die Abstände zwischen den Bildern) auf separaten Ebenen liegen, so dass ich diese nach Belieben hin und her und auf und ab schieben kann. Zusätzlich füge ich auch bereits den Text ein, so dass ich am Ende die beiden Geschichten als rudimentären Comic habe. Diesen drucke ich dann aus, und zwar jeweils zwei Seiten auf ein A4 Blatt.
Diese Ausdrucke lege ich unter mein eigentliches Zeichenpapier (Markerpapier von Schoellershammer, A4, 75 g/m2), pause sie durch und stelle dann meine eigentlichen Skizzenvorlagen her.
Wie die aussehen, werdet ihr im nächsten Beitrag erfahren.
Jedenfalls in den nächsten Tagen und Wochen. Das neue KNAX-Heft steht an, und wie ich schon angekündigt hatte, zeige ich ab heute ausführlich, wie ich ein solches zeichne. Die Blog-Taktrate wird dabei sehr hoch sein, weil ich ein wenig im Verzug bin. Das Zeigen des Entstehungs-Prozess ist also nicht nur Spaß, sondern auch mein eigener Motivations-Tritt in den Hintern.
Los geht’s!
KNAX schreibe ich ja nicht selber, bekomme also zwei Drehbücher für die jeweils 7-seitigen Geschichten. Am Anfang steht demnach das Lesen, während dem ich mir bereits ein paar Notizen mache und grobe Bild- und Seiteneinteilungen kritzle – allesamt direkt auf die ausgedruckten Drehbuchseiten.
Habe ich dann alle 14 Seiten eingeteilt, nehme ich mir ein kleines Skizzenbuch zur Hand (Größe A5) und zeichne darin ganz grob beide Geschichten auf. Dabei gehe ich äußerst krakelig und ohne Bleistiftvorzeichnungen zu Werke, kritzle Gedanken, Ideen, Hintergründe, Entwürfe vom Dekor, Mienenspiele und was der Geier was noch dazu. Bei diesem Schritt ist mir vor Allem wichtig, dass ich alles sehr klein zeichne. Dabei verliere ich einerseits nicht den Überblick über das Geschehen – behalte also das Auge über das Gesamtbild einer Seite –, andererseits laufe ich nicht Gefahr, mich in Details zu verlieren, was in diesem Stadium noch keinen Sinn machen würde.
Am Ende habe ich sämtliche 14 Seiten mit den wichtigsten Elementen grob beisammen und kann mich dem nächsten Schritt widmen: Skizzenvorlagen erstellen.
Wie das aussieht, zeige ich im nächsten Beitrag.
Und die Weihnachtskekse sind natürlich selber gebacken!
Die ganze letzte Woche war ich in Zürich auf Lesereise; ich habe viel gelesen, viel geredet, aber wenig gezeichnet. Darum gab’s hier auch nichts Neues zu sehen.
Gestern fand die Zürcher Comic-Börse statt, an der ich und der Beni endlich unser großes Projekt vorgestellt haben. Zu unserer Freude stieß es auf reges Interesse.
Nun bin ich nach all dem ziemlich müde. Aber ausruhen geht nicht. Es liegt noch viel vor mir und uns.
Und das wäre unter anderem AUSGEZEICHNET!
So heißt das Projekt von Beni und mir nämlich. Richtig beginnen wird das Ganze 2012. Der Internetauftritt wird aber bereits in den nächsten Tagen aufgeschaltet. Dann wird auch endlich enthüllt, um was es dabei überhaupt geht. Und um gleich die naheliegendsten Spekulationen zu beseitigen: Wir retten nicht den Euro, wir bringen nicht den Weltfrieden, wir erfinden keine umweltfreundliche Strommaschine und wir schaffen nicht sämtliche Casting-Shows ab – obwohl dies von all dem wohl am segensreichsten wäre. Nein, wir machen einfach etwas Ausgezeichnetes!
Und was in den nächsten Tagen und Wochen ebenfalls hier zu sehen sein wird, ist der Entstehungsweg des neuen KNAX-Heftes, an dem ich gerade arbeite. Vom Skript, den ersten Skizzen bis zur fertigen kolorierten Version. Schön aufwändig und pompös. Da ich ein wenig im Verzug bin, soll mich das auch ein wenig anspornen. Ich hoffe, ihr seid dabei!
Und dazwischen gibt’s dann noch die eine oder andere Auflockerung und Garnitur.
Ihr seht: Vorbeischauen lohnt sich also!
Ja, es geht was im Reiche Zatko.
Ab nächster Woche möchte ich jeden Tag eine kleine Illustration machen – wobei es mehr ein Muss ist als ein Möcht (wow, hab grad ein Wort erfunden). 25 Stück sollen es am Ende werden. Wozu das Ganze? Das wird erst verraten, wenn mein Soll erfüllt ist. Bis dahin hoffe ich, dass ich es schaffen werde und ihr Freude am Gucken habt. Und damit schon jetzt was auf die Netzhaut kommt, hier die erste Illustration mit einem Mini-Making-of.
Stand: 1/25
Irgendwann is mal gut.
Hand verbrannt und Katze tot. Das hat eigentlich gereicht. Aber nun ist auch mein Ältester vom Rad gefallen (immerhin hat er im Alter ’ne sexy Narbe am Kinn), und ich hab mir übel den Rücken verknackst.
Aber ich begegne dieser Pechsträhne ganz nach dem Motto des großen Karl Valentin an: „Gar nicht erst ignorieren!“
Trotzdem komme ich mir in jüngster Zeit wie der letzte Affe vor. Da passt das Titelbild des neuen JAZAM-Comic-Sammelbandes „Traffic Jam“ ja ganz gut.
Und in der Rubrik ARBEITSPROZESS kann man sich meine Arbeitsschritte dazu ansehen.
Nebst der ANNA FINK plane ich ja bereits mein nächstes Buchprojekt. Viel möchte ich darüber nicht verraten, da es sich noch in einem sehr frühen Stadium befindet, aber die Thematik – zumindest zu Beginn der Geschichte – hat mich in letzter Zeit ein wenig verfolgt, so dass ich die Gelegenheit dazu nutzen möchte, endlich die Rubrik ARBEITSPROZESS meines Internetauftritts zu füllen.
Die Geschichte der neuen Buchserie beginnt in Paris, Ende des 19. Jahrhunderts. Bei der Recherche hat mich die damalige Zeit derart fasziniert, dass ich beschloss, bereits jetzt ein Titelbild anzufertigen. Dafür warf ich mich in passende Schale, um eine brauchbare Vorlage zu haben. Mittlerweile habe ich mich aber entschieden, bei diesem Projekt den Umschlag nicht selber zu gestalten, da ein gezeichnetes Motiv meine Meinung nach einfach nicht dazu passt. Außerdem kann mich nun auch ausschließlich auf die Geschichte konzentrieren.
Trotzdem ist das Bild vorzeigbar, wenn auch ohne den Hintergrund, der einfach zu viel vom Projekt verraten würde. Zugegeben, das ist ein bisschen fies von mir, aber ich kann hier ja immerhin auch tun und lassen, was ich will.
Aber das ist ja auch nicht der eigentliche Grund für meinen Artikel.
Als ich nämlich das Titelbild zeichnete, eröffnete mir meine Frau, dass sie mit ihrem Kollegium das 100 Jahr-Jubiläum von der Schule plane, an der sie arbeitet. Völlig gefangen von der besagten Epoche habe ich dann vorgeschlagen, aus Spaß an der Freude ein Plakat dafür zu gestalten.
Dieser Vorschlag wurde dankbar angenommen, und die Arbeit daran hat mir großes Vergnügen bereitet.
In der Rubrik ARBEITSPROZESS zeige ich nun also, wie ich das Plakat umgesetzt habe. Ich hoffe, es gefällt.