Mit ‘zeichnen’ getaggte Artikel
Einiges.
Zurück aus Bologna, der fetten Stadt (diesen liebevollen Kosenamen trägt die Stadt mit den schiefen Türmen – die ausschließlich zum phallischen Angeben erbaut wurden – wegen der guten Küche, nicht wegen übersättigter Studenten). Übersättigt bin ich aber trotzdem zurückgekehrt, voll von Eindrücken, Düften, Begegnungen und guten Gefühlen. Die Kinderbuchmesse war der Startschuss für den Kleinverlag, den ich zusammen mit Nicolas d’Aujourd’hui gegründet habe. Dieser Verlag soll der sichere Hafen für Projekte sein, die wir mit kompletter kreativer Freiheit umsetzen wollen. Nichtsdestotrotz haben wir auch Bücher und Spiele angeboten, die gerne auch fremdverlegt werden dürfen. Es muss dann aber wirklich für beide Seiten stimmen. Folgend präsentiere ich schon mal einen kleinen Vorgeschmack der Projekte, die konkret im Verlauf der nächsten 12 Monate entweder bei uns oder in einem anderen Hause erscheinen werden.
Ausführlichkeiten dazu gibt’s später.
Ich sitze grade die meiste Zeit in Märchenhaft. Ich hab ja schon erwähnt, dass ich an vielen Baustellen arbeite. An was alles genau, das werde ich im April lüften; dann bin ich an der Kinderbuchmesse in Bologna. Für mich das erste Mal und erst noch mit sehr hochgesteckten Zielen. Umso besser also, dass ich mich grade intensiv mit Märchen beschäftige. Da ist ja bekanntlich alles möglich.
In diesem Jahr arbeite ich an besonders vielen Projekten. Ich hoffe bloß, dass ich die meisten auch zu Ende bekomme. An diesem sitze ich schon sehr lange, und wenn nichts schief geht, geht’s im Herbst publik (gleichzeitig mit der Neuerscheinung und dem zweiten Teil von Anna Fink).
Hab dieses Bild irgendwo in den tiefen meines digitalen Archivs gefunden. Das muss weit über 20 Jahre her sein, als ich das gezeichnet habe. Es gehörte zu einer Comic-Idee, über die ich überhaupt nix mehr weiss. Wahrscheinlich führte die alte Hexe da einen Vergessenheitszauber aus, denn das einzige, an was ich mich erinnere, ist, dass meine Großmutter mütterlicherseits das Vorbild für diese Figur war.
Ein spontaner Ruf von Claudio lockte mich zur Signierstunde des wunderbaren Andy Fischli (den ich im Ausgezeichnet! portraitiert habe). Danach zog es uns in die Campari Bar zur launigen Geschwätzigkeit. Obwohl ich heute aber sowas von keine Lust zum Zeichnen hatte, zwang ich mich dabei trotzdem zu einer kurzen Kritzelei. Und so belanglos diese skizzierte Winzigkeit auch sein mag, sie hat mir wieder mal klar gemacht, dass jeder Tag, den wir erleben dürfen, nur ein einziges Mal existiert und dann für immer verschwindet.
Und diesen hab ich damit ein klein wenig festgehalten.
In den nächsten Wochen hab ich eigentlich gar keine Zeit für dieses Aquarell. Aber ab und zu werd ich schon ein Zeitfensterchen finden; wird halt ein wenig dauern.
Der erste Schritt der Kolorierung ist das Auftragen der Grundtöne. Das sieht immer nach nix aus und birgt deshalb bei vielen Anfängern Frustpotenzial. Hier gilt die Devise: Nicht heulen, einfach weiter machen. Der Spaß bei Wasserfarben liegt in den Schattenseiten. Dort kommt dann der Glanz zum Vorschein. Ist ein wenig wie in der Dunkelkammer bei klassicher Fotografie. Am Anfang ist alles blass und fad, nur mit der Zeit entwickelt sich das große Kino.
Bin wieder am KNAXen. Und da zeig ich doch mal ab und zu was vom Arbeitsprozess.
Echt fies!
Immer wenn man mehr als genug zu tun hat, lockt die Lust auf anderes. Darum hab ich entschieden, in den Pausen zwischen meinen Aufträgen an einer neuen Aquarell-Landschaft zu arbeiten. Immer schön portionsweise, jeden Tag ein bisschen; zur Ablenkung und Entspannung. Mal sehen, wie das kommt.