Da ich mich kurz vor der Ausfahrt zum Ende des Manuskripts von „Anna Fink: Der Vogel der Welten“ befinde, möchte ich ein paar Worte über meine Art, wie ich schreibe, verlieren.
Es gibt ja nicht wenige Autoren, die einfach drauflos schreiben und einfach mal gucken, wo sie dann landen. Klingt spannend, ist aber nicht mein Ding. Ich finde nämlich, dass solchen Büchern vor allem zum Schluss hin eine gewisse Verzettelung anzumerken ist. Geschichten haben die Angewohnheit, während ihrer Entstehung fiese Handlungshaken zu schlagen, und wenn man diesen nicht vorbeugt, hat man am Ende die größte Mühe, die Logik im Zaum zu halten. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber wie gesagt, meines isses nicht.
Am Anfang steht natürlich auch bei mir die Idee, aber gleich danach spähe ich nach dem Ende, dem Ziel. Dann erzähle ich mir die Geschichte einmal selber, als säße ich vor einem Lagerfeuer. Das klingt nach romantischer Veranlagung, und zum Teufel, warum auch nicht! Vor einem Lagerfeuer machen Geschichten nun mal – seien sie lustig oder tragisch – einfach am meisten Spaß. Und wenn sie dort nicht funktionieren, streiche ich sie wieder aus meinem Ideensortiment.
Ist der Feuertest bestanden, mache ich mich ans Werk. Ich vergleiche das Schreiben gerne mit einer Reise: Das Ziel stets vor Augen, die Route gut geplant. So behalte ich während des Schreibens immer den Überblick. Der rote Faden ist meine Wegstrecke, dem ich gerne viele andere roten Fäden hinzufüge, um daraus ein spannendes Spannungsgeflecht zu weben. Nun kann man dieser Herangehensweise ankreiden, dass dabei das Spontane, das Lebendige auf der Strecke bleibt. Dem entgegne ich aber, dass das Schreiben einer Geschichte, egal wie gut man es plant, ein unberechenbares Ding bleibt. Ob man will oder nicht, viele Ideen bleiben trotz allem liegen. Und es passiert ja bei Reisen oft, dass eine Straße, die bei der Planung reizvoll angemutet hatte, sich dann bei der Durchfahrt als öde Landstraße entpuppt. Andererseits lockt dann und wann auch eine liebliche Nebenstraße, der man einfach nicht widerstehen kann. Man bewahrt sich trotz allem eine gewisse Offenheit, auf die Hauptroute kann man ja immer noch zurück schwenken. So bleibt der Trip trotz Allem eine überaus spannende Erfahrung.
Nach der aufregenden Reise habe ich ein dickes Bündel an Erlebnissen, aus dem ich dann quasi den endgültigen Bericht ausarbeite. Das eine oder andere Gesehene wird aufgebauscht, gewisse Begegnungen vielleicht gestrichen, Eindrücke vertieft und so weiter und so fort. Und am Ende bleibt hoffentlich eine unterhaltsame Geschichte.
Und um bei der Anna zu bleiben, hier die in meinen Augen finale Version des neuen Titelbildes für den zweiten Band (eine Feinausarbeitung werde ich aber noch vornehmen).
Am besten ist es, nicht zu kalkuliert, aber auch nicht ohne Plan vorzugehen. Und ohne das Ende zu kennen fällt das Schreiben ganz schön schwer. Da dümpelt man vor sich hin und der rote Faden ist schon längst und dreimal abgeschnitten worden.
Du beschreibst es echt gut, deine Arbeitsweise beim Geschichten schreiben. Die Sache mit dem „sich selber erzählen“ finde ich klasse, das probiere ich selbst einmal aus.
yeah! jetzt sieht das Cover super aus!
@Hahul A.C.: Genau! kalkulierte Spontanität, dann klappt es auch mit dem Nachbarn. 🙂 Und ich hoffe, die Lagerfeuergeschichte klappt bei dir auch!
@Jamie Oliver: Na, das freut mich aber sehr. Danke!
Viele liebe Grüße
Boris
Hi Boris, Schönes Cover. Da freut man sich bereits jetzt schon auf den 2. Teil.
Freut mich sehr, liebe Elke. So soll es sein ;-)!
Viele liebe Grüße
Boris
Naaaaaissss!
Siiiieste!
Viele liebe Grüße
Boris
Hi Boris, Schönes Cover. Da freut man sich bereits jetzt schon auf den 2. Teil.
Wow, ich wusste gar nicht, dass du mit so nem durchdachten konzept an die Sache gehst. andererseits kann ichs gut verstehen…ich würd mich da wahrscheinlich ohne plan auch nur verzetteln. aber spannende angelegenheit…
Ja, man muss ich vorher darüber nachdenken, was man macht, Chrissi. Und danke, Amy.
Viele liebe Grüße
Boris