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SCHATZKAMMER

Als ich für mein erstes Bilderbuch recherchiert habe (lange ist’s her, über ein Vierteljahrhundert, meine Güte), verschlug es mich unter anderem ins Kutschen- und Schlittenmuseum. Der damalige Museumswächter war ein älterer Herr, der mir beim Skizzieren zusah. Wir kamen ins Gespräch und er erzählte mir, dass er sehr an Kunst und Kultur interessiert sei. Er lud mich zu sich nach Hause ein (das Eckhaus im Bild) und ich war von der Einrichtung völlig überwältigt. Die Wohnung war vollgestopft mit Krimskrams und Schnickschnack, sogar die Decken waren gepflastert mit Bildern und Kinkerlitzchen. Es war die Schatzkammer eines kleinen Buben, ein zauberhaftes Märchenreich. Der alte Museumswächter stellte mir unentwegt Fragen und erzählte viele Geschichten, war neugierig und wissenshungrig; ein wunderbar quirliger Kauz. Er ist mittlerweile sicher verstorben und seine Wohnung mit seinen „Kostbarkeiten“ aller Wahrscheinlichkeit aufgelöst, aber die Erinnerung an ihn bleibt lebendig und inspiriert mich immer aufs Neue, innerlich ein Kind zu bleiben.

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